Theorie:

Lebenslauf von Gregor Mendel
Tausende Jahre lang hatten Bauern und Hirten selektiv ihre Pflanzen und Tiere gezüchtet, um produktivere Rassen zu erhalten. Entweder hatten sie Glück mit ihrer Auswahl oder sie versuchten es mit einer anderen Rasse neu. Die tatsächlichen Mechanismen der Vererbung blieben jedoch bis ins 19. Jahrhundert unbekannt.
Die Geschichte der Genetik begann 1856, als Gregor Johann Mendel, ein österreichischer Augustiner-Mönch aus Brünn, seine Experimente mit Erbsen vorbereitete. Dabei führte er 355 Kreuzungen mit 7 Merkmalen durch und untersuchte 12.980 aus diesen Befruchtungen herangezogene Hybride. Die Ergebnisse veröffentlichte er 1865 unter dem Titel "Versuche über Pflanzen-Hybride".
 
Die Wissenschaft ignorierte jedoch die darin aufgestellten Regeln der Vererbung bis ins Jahr 1900, als drei Forscher unabhängig voneinander die Gesetze Mendels wiederentdeckten und bestätigten: der Deutsche Carl Correns, Hugo de Vries (Niederlande) und der Österreicher Erich von Tschermak-Seysenegg.
 
Ergänzung: Mendel wurde als einziger Sohn von Anton und Rosine Mendel geboren. Schon als Kind half er im elterlichen Garten beim Veredeln der Obstbäume. In seiner Jugend arbeitete er auch als Gärtner. Auf Empfehlung seines Physiklehrers, des Paters Dr. Friedrich Franz, wurde er 1843 Mönch bei den Augustinern in Brünn, Österreich-Ungarn. Gregor ist sein Ordensname. Somit konnte er sich völlig auf seine wissenschaftlichen Interessen konzentrieren. 1844-1848 studierte er Theologie an der Brünner Theologischen Lehranstalt. Später ermöglichte ihm Cyrill Napp, der Abt des Klosters, von 1851 bis 1853 ein Studium an der Universität Wien. Er arbeitete unter anderem bei Professor Christian Doppler, dem Entdecker des Doppler-Effekts. Von diesem erwarb Mendel seine mathematischen Fertigkeiten. Er beschäftigte sich auch mit Zoologie, Botanik, Paläontologie und Chemie. 1854 begann er auf Anraten seiner Professoren als auch seiner Mitbrüder im Kloster, Varianten bei Pflanzen zu untersuchen. 
 
Die Gartenerbse war eine gute Wahl von Mendel, denn sie wächst so schnell, dass er in den 8 Jahren seiner Forschungen viele Generationen beobachten konnte. Die Pflanze benötigt weiterhin wenig Platz, was es ihm ermöglichte, große Mengen zu kultivieren.
Wichtig war auch die Tatsache, dass die Gartenerbse viele leicht erkennbare Merkmale aufweist, die jeweils in 2 Ausprägungsformen vorkommen:
 
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Die Gartenerbse ist eine zwitterblütige Pflanze, die beide Geschlechtsorgane aufweist. Sie vermehrt sich meist durch Selbstbefruchtung. Um gezielt verschiedene Varietäten zu kreuzen, entfernte Mendel bei unreifen Blüten die Staubblätter, um so eine Selbstbefruchtung zu verhindern. Dadurch konnte Mendel selbst Bestäubungen mit einem Pinsel nach seinem Zuchtschema durchführen.
 
Wichtig!
Der Augustiner Mönch Gregor Mendel formulierte Gesetzmäßigkeiten der Vererbung. Sein Studienobjekt war die Gartenerbse.
 
Quellen:
Ruso, Bernhart. 2011. BIOLOGIE. Skriptum. Wien: Dr. Roland GmbH, 2011. 3.Auflage
http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Mendel_seven_characters-ger.svg