Theorie:

Verben drücken Handlungen (Tätigkeiten) oder Zustände aus:
  • Ich schreibe. / Er kommt. / Der Wagen fährt. (Tätigkeit)
  • Auf dem Dach liegt Schnee. / Wir schlafen. (Zustand)
 
car-939908_1920.jpg
Beispiel für eine Handlung: Sie fährt das Auto.
 
Sie bestehen immer aus einem Stamm und einer Endung. Der Stamm (oder Verbstamm) ist also die Infinitiv-Form ohne die Endung "en":
  • spiel-en, sprech-en, komm-en
Verben bilden typischerweise das Prädikat eines Satzes, davon hängen dann weitere Ergänzungen wie Subjekt und Objekt ab.
 
 
Finite und Infinite Verbformen
 
Zur Unterscheidung benötigen wir die grammatischen Kategorien der Flexion (Beugung) im Deutschen. Diese lauten:
  • Person (1., 2. oder 3. Person)
  • Numerus (Zahl: Singular oder Plural)
  • Tempus (Zeitform)
  • Modus (Indikativ, Konjunktiv, Imperativ)
  • Genus (Aktionsart: Aktiv oder Passiv)
  • Kasus (Fall)
 
Infinite Verbformen drücken nur Tempus, Modus und Genus aus. Es gibt im Deutschen drei infinite Formen:
  • Infinitiv - gehen
  • Partizip Präsens - gehend
  • Partizip Perfekt - gegangen
 
(Siehe Kapitel 3 und 4: Infinite Formen)
 
Finite Verbformen drücken zu den oben genannten (Tempus, Modus, Genus) zusätzlich auch Person und Numerus aus. Sie werden auch Personalformenflektierte oder konjugierte Formen genannt. (Konjugation bedeutet Verbflexion.)
 
Bei der Konjugation unterscheidet man starke und schwache Verben sowie Mischverben.
  
(Siehe Kapitel 5: Konjugation)
  
  
redo-41178_1280.png
Die Beugung der Verben heißt Konjugation
 
 
PERSON UND NUMERUS
 
Man unterscheidet 1., 2. und 3. Person und eine Höflichkeitsform und wie bei allen veränderlichen Wortarten Singular und Plural.
 
 
 SingularPlural
1. Person
2. Person
3. Person
ich frage
du fragst
er/sie/es fragt
wir fragen
ihr fragt
sie fragen
HöflichkeitsformSie fragenSie fragen
 
 
TEMPUS
 
Der deutsche Name für das Verb - "Zeitwort" - kommt daher, dass die ausgedrückten Handlungen und Zustände gegenwärtig, vergangen oder zukünftig sein können; sie erfolgen also in verschiedenen Zeiten:
  • Ich schreibe. (gegenwärtig)
  • Ich habe geschrieben. (vergangen)
  • Ich werde schreiben. (zukünftig)
 
Hinweis: Zeitformen, Modus und Genus werden in eigenen Kapiteln behandelt.
 
 
In der Satzanalyse unterscheidet man Satzglieder und verbale Teile - mit letzterem Begriff werden alle Verbformen bezeichnet (bzw. das Prädikat und seine Zusätze): konjugierte Formen, die infiniten Formen und Verbzusätze (das sind abgetrennte Bestandteile des Verbs, siehe auch Kapitel 6: Trennbare Verben). Im Gegensatz zu anderen Wörtern bzw. den Satzgliedern können verbale Teile nicht beliebig verschoben werden, sondern haben einen festen Platz im Satz.
 
 
 
 
 
Quellen:
Roland, M. (Hrsg.): DEUTSCH. Lehrbrief 2, Dr. Roland GmbH, Auflage 09/2015, Wien
https://pixabay.com/de/auto-fahren-auto-fahren-antrieb-939908/ (4.11.2016)
https://pixabay.com/de/wiederholen-symbol-pfeil-blau-41178/ (4.11.2016)