Theorie:

Der Begriff Terms of Trade (deutsch: Handelsbedingungen) bezeichnet die Austauschverhältnisse im internationalen Handel sowie die Beziehung zwischen den durchschnittlichen Ausfuhr- und Einfuhrpreisen eines Landes oder einer Gruppe von Ländern. 

Die Terms of Trade eines Landes verbessern sich, wenn die im Export erlösten Durchschnittspreise steigen und/oder die für Importgüter bezahlten Preise sinken; verhält es sich umgekehrt, so spricht man von einer Verschlechterung der Terms of Trade; es müssen dann nämlich mehr Güter exportiert werden, um die Importe bezahlen zu können.
 
 
wood-1201436_1920.jpg
Abb. 1: Entwicklungsländer exportieren meist Rohstoffe.
 
 
Meist bezeichnet man mit den Terms of Trade die reale Austauschrelation zwischen Primärgütern (Rohstoffen) und Industriegütern (Fertigerzeugnissen). Längerfristig hat sich diese Relation zugunsten den Güter produzierenden Industrieländern und zum Nachteil der Rohstoffe exportierenden Entwicklungsländer verschoben.
  
Das heißt, Entwicklungsländer beliefern den Weltmarkt mit billigen Rohstoffen und beziehenteure Fertigprodukte. Die Bilanz von Importen und Exporten ist für sie daher schlecht. Die Folge ist eine zunehmende Auslandverschuldung der Entwicklungsländer.
 
 
terms_of_trade copy.jpg
Abb. 2: Kreislauf der Terms of Trade
 
 
Die Entwicklungsländer forderten daher seit den 1970er Jahren eine neue Weltwirtschaftsordnung auf internationaler Ebene (Vereinte Nationen, UNCTAD u.a.) mit dem Ziel, von den internationalen Wirtschaftsbeziehungen stärker zu profitieren bzw. Benachteiligungen, die sich nach ihrer Auffassung aus der bisherigen Ordnung ergeben, abzubauen.
  
Die Forderungen richten sich im Wesentlichen auf folgende Bereiche:
 
Internationaler Handel
  • Stabilisierung schwankender Rohstoffpreise durch ein Vorrats- bzw. Ausgleichslager (buffer stock):  Bei sinkenden Preisen wird ein Vorrat angelegt, bei steigenden Preisen verkauft;
  • Bindung der Rohstoffpreise an die Preise für Industriegüter (Indexierung),
  • Beseitigen von Importbeschränkungen in Industrieländern.

Entwicklungsfinanzierung und Ressourcentransfer
  • Erhöhung der Entwicklungshilfe,
  • Verstärkung des privaten Kapitalzuflusses in Form von Direktinvestitionen,
  • Schuldenerlass für die ärmsten Länder und Festlegung günstiger, allgemeinverbindlicher Umschuldungsrichtlinien.

Industrialisierung und Organisation
  • Förderung der Verarbeitung von Rohstoffen in den Entwicklungsländern,
  • Förderung dieser Länder zur Steigerung ihres Anteils an der Weltindustrieproduktion.
  • Organisation und Entscheidungsstruktur in den Institutionen der Weltwirtschaft, v.a. im Sinn einer stärkeren Mitbestimmung der Entwicklungsländer.
  
 
Quellen:
Roland, M. (Hrsg.): GEOGRAPHIE. Lehrbrief 10, Dr. Roland GmbH, Auflage 3/2016, Wien
https://pixabay.com/de/holz-bauholz-balken-baum-1201436/ (10.10.2016)
Maturaschulde Dr. Roland: Kreislauf der Terms of Trade