Theorie:

Die Weltbevölkerung
In den letzten \(200\) Jahren ist die Weltbevölkerung dramatisch gewachsen - allein in den letzten \(60\) Jahren um etwa \(4\) Milliarden Menschen. Heute liegt die weltweite Bevölkerungszahl bei etwa \(7\) Milliarden Menschen. Bei gleich bleibendem Wachstum verdoppelt sich die Weltbevölkerung etwa alle \(50\) Jahre.
 
Die bevölkerungsreichsten Länder der Erde sind heute China und Indien mit jeweils über einer Milliarde Einwohner, gefolgt von den USA, Indonesien und Brasilien.
 
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Abb. 1 Indien zählt zu den bevölkerungsreichsten Staaten der Welt
 
Durch den Ackerbau und die Domestizierung von Haustieren konnte das Nahrungsmittelangebot entscheidend gesteigert werden, was zu einem rasanten Anstieg der Bevölkerung führte. Vor allem fruchtbare Gebiete wie Mesopotamien sowie die Gebiete entlang des Nils und des Jordans wurden dichter besiedelt und erste Stadt- bzw. Hochkulturen entstanden.
Über die nächsten Jahrhunderte ging das Bevölkerungswachstum jedoch nur langsam vor sich. Erst ab \(1750\) führten verbesserte Lebensbedingungen, zu einem erneuten Ansteigen des europäischen Bevölkerungswachstums. Vor allem Fortschritte in der Medizin und der Hygiene ließen die Lebenserwartung der Menschen steigen, während die Zahl der Geburten unverändert hoch blieb.
Mit der Verbesserung der Lebensbedingungen ging auch die Steigerung des Nahrungsmittelspielraums einher. Durch bessere, produktivere Anbaumethoden wie z.B. die Einführung der Fruchtwechselwirtschaft oder die Entwicklung von Düngemitteln konnte die Produktion der Landwirtschaft maßgeblich gesteigert werden.
 
In der Mitte des \(19\). Jahrhunderts lässt sich ein gegenteiliger Trend der Bevölkerungsentwicklung der Industriestaaten und Entwicklungsländer feststellen. Während das Bevölkerungswachstum in den Entwicklungsländern nach wie vor stieg, begann das Bevölkerungswachstum der Industriestaaten sich immer mehr zu verflachen. Zwar stieg die Lebenserwartung weiterhin an, die Geburtenrate begann aber immer schneller zu sinken. Die Gründe für die Abnahme der Geburtenrate sind vielfältig: einerseits streben immer mehr Frauen nach einer eigenen Karriere und wollen daher keine Kinder, andererseits werden Kinder heute nicht mehr als Altersvorsorge, sondern vielmehr als Kostenfaktor gesehen. Ein weiterer wichtiger Grund ist der leichte Zugang zu Verhütungsmitteln wie etwa die Pille. In den Entwicklungsländern kann ein ganz gegensätzlicher Trend beobachtet werden. Zwar ist auch hier die Sterberate gesunken, die Geburtenraten ist aber nach wie vor auf hohem Niveau.
 
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Abb. 2 Bevölkerungswachstum in den verschiedenen Weltregionen
 
Aufgrund dieser Entwicklungen stellten die Entwicklungsländer im Jahr \(2000\) bereits \(80\)% der Menschheit. Bei gleichbleibender Entwicklung werden sie im Jahr \(2100\) bereits \(85\)% der Menschheit stellen.
 
Quellen:
Abb. 1 https://commons.wikimedia.org/wiki/File:JanakpurChhathParvaFestival.jpg (19.05.2016)
Abb. 2 https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Population_growth_rate_world_2007-de.svg (05.05.2016)