Theorie:

Unter Demografie versteht man die Bevölkerungslehre zur statistischen Erfassung des Aufbaues und der Veränderung einer Bevölkerung. Die zahlenmäßige Gegenüberstellung der Geburten- und Sterbefälle eines Staates gibt Aufschluss über die natürliche Veränderung der Bevölkerung. Geburt, Altern und Tod sind biologische Vorgänge, die durch gesellschaftsbedingte und wirtschaftliche Faktoren verändert werden; daraus resultiert die Theorie des Demografischen Übergangs.
 
Unter dem Begriff Demografischer Übergang wird der Versuch zur Erklärung von Veränderungen in der Bevölkerungsentwicklung von Staaten bzw. Gesellschaften verstanden. Das Modell (bzw. die Theorie) des demografischen Übergangs ist eigentlich keine Theorie, sondern eine modellhafte Beschreibung des Übergangs von hohen zu niedrigen Sterbe- und Geburtenraten und dem daraus resultierenden veränderten natürlichen Bevölkerungswachstum.
 
Die wichtigsten Messziffern sind die Geburtenrate (Geburtenziffer) sowie die Sterberate (Sterbeziffer). Beide Angaben berechnet man jeweils pro 1 000 Einwohnenden und gibt sie in Promille (‰) an, um größere Zahlen zur besseren Veranschaulichung zu erhalten.

Die Indikatoren der Bevölkerungsentwicklung
Geburtenziffer (Geburtenrate = GR)
Die Geburtenziffer gibt die Anzahl der Lebendgeborenen pro Jahr bezogen auf 1 000 Einwohner an.

Sterbeziffer (Sterberate = SR)
Die Sterbeziffer zeigt die Zahl der Gestorbenen, bezogen auf 1 000 Menschen der durchschnittlichen Gesamtbevölkerung einer Periode, zumeist eines Jahres.
 
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Abb. 1: Die Entwicklung der Geburten- und Sterberate von 1951 bis 2050

Fruchtbarkeitsziffer (Fertilitätsrate = AFZ)
Die Fruchtbarkeitsziffer gibt die Anzahl der Lebendgeborenen je 1 000 Frauen im Alter von 15 bis 45 Jahren pro Jahr an.

Säuglingssterblichkeit (SS)
Die Säuglingssterblichkeit gibt die Anzahl der im ersten Lebensjahr verstorbenen je 1 000 Neugeborenen an.
 
Mittlere Lebenserwartung
Die mittlere Lebenserwartung zum Zeitpunkt der Geburt gibt jene Jahre an, die ein neugeborenes Kind aufgrund der Sterblichkeitsverhältnisse im Mittel leben würde. Frauen haben in Österreich eine höhere Lebenserwartung (derzeit 81 Jahre) als Männer (77 Jahre).
 
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Abb. 2: Entwicklung der Lebenserwartung in Österreich
 
Nettoreproduktionsrate (NRR)
Die Nettoreproduktionsrate gibt die mittlere Anzahl der Mädchengeburten einer Frau im Laufe ihres Lebens an, unter Berücksichtigung der gegebenen Fruchtbarkeits- und Sterblichkeitsverhältnisse. Ist die Nettoreproduktionsrate größer als 1 (mehr Mädchen als Mütter), so wächst die Bevölkerung auf längere Sicht, ist sie kleiner als 1 (also weniger Mädchen als Mütter), so schrumpft sie. Anders formuliert: Eine Nettoreproduktionsrate von genau 1,0 bedeutet, dass eine Müttergeneration durch die Töchtergeneration vollständig ersetzt werden würde, eine kleinere Rate zeigt eine Schrumpfung, eine größere ein Wachstum in der Generationsabfolge an.

 
Quellen:
Abb. 1: http://www.versicherungsjournal.at/daten/artikelbilder/diagramme/lebendgeborene-und-geburtenrate-1951-2014-cpr-statistik-austria.gif (01.08.2016)
Abb. 2: http://bidok.uibk.ac.at/library/moesinger-barrierefrei-dipl02.png (01.08.2016)