Theorie:

Demografischer Wandel ist eine nachhaltige Änderung der Altersstruktur: Einem steigenden Anteil älterer Menschen steht ein sinkender Anteil jüngerer Menschen gegenüber. Dieser Trend betrifft nahezu alle hoch entwickelten Industrienationen.
 
Die Bevölkerungsentwicklung ist das Resultat aus dem Zusammenwirken verschiedener Faktoren wie der aktuellen Bevölkerungsstruktur, der natürlichen Bevölkerungsbewegungen (Geburten und Sterbefälle) sowie räumlicher Bevölkerungsbewegungen (Zuwanderung und Abwanderung). Diese drei Faktoren bestimmen Umfang, Richtung und Tempo der Bevölkerungsentwicklung und damit auch die Bevölkerungsstruktur.
 

Geburtenrate ("Fertilitätsrate")
 
Noch im Jahr 1900 bekamen die österreichischen Frauen durchschnittlich 3,6 Kinder, 1966 fiel diese Zahl auf 2,66 und heute sind es nur noch 1,42. Damit der Aufbau einer Gesellschaft ohne Migration gleich bleibt, müssen die Frauen durchschnittlich etwas mehr als 2 Kinder bekommen (eines "ersetzt" die Mutter, wenn sie stirbt, das andere den Vater, das "etwas mehr" ist die "Versicherung", weil ja einige Kinder sterben, bevor sie sich fortpflanzen können). Die österreichische Bevölkerung ist demnach bis in die 1970er Jahre gewachsen, heute würde sie schrumpfen, gäbe es keine Zuwanderung.
 
Sterberate ("Mortalitätsrate")
Die Lebenserwartung wird von verschiedensten Faktoren bestimmt. Sofern Populationen nicht durch Kriege, Seuchen, Hungersnöte, Katastrophen verringert werden, spielt die medizinische Versorgung, Stress, Ernährung und Bewegung eine wichtige Rolle. In Mitteleuropa stieg die mittlere Lebenserwartung seit 1840 um etwa 40 Jahre. Heute beträgt sie in Österreich bei Frauen 83 und bei Männern 78 Jahren; dazu steigt sie etwa alle fünf Jahre um ein weiteres Jahr.
 

Bevölkerungspyramide
Das Verhältnis zwischen Geburten und Sterbefällen, alten und jungen Menschen, Männern und Frauen zeigt die Bevölkerungspyramide: Auf der Vertikalen ist die Altersgruppe aufgetragen, auf der Horizontalen die Zahl der Personen in der Altersgruppe. Dabei trägt man Frauen rechts, Männer links der Hochachse auf. Man unterscheidet dabei vier Grundtypen von Bevölkerungspyramiden: 
         
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Abb. 1: Formen der Bevölkerungspyramiden
 

Pyramide: die Bevölkerung wächst stetig, da es mehr Junge als Alte gibt; die Sterblichkeit ist aber schon im mittleren Alter erheblich.
 
Glocke: die Zahl der Geburten ist über Jahre stabil, die Bevölkerungszahl bleibt insgesamt etwa gleich.
 
Urne: diese Form entsteht, wenn die Geburtenjahrgänge schrumpfen, was zu einer insgesamt schrumpfenden Bevölkerung führt.
 
Blatt: keine nennenswerte Geburtenzahl; die Bevölkerung stirbt aus.
 
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Abb. 2: österreichische Bevölkerungspyramide 2010, 2030 und 2050
 
Quellen:
Abb. 1: http://haus-und.heimat.eu/geographie/bilder/alterspyramiden.jpg (29.07.2016)
Abb. 2: http://www.politik-lexikon.at/print/gerontokratie/ (29.07.2016)