Theorie:

Das Gleichgewicht des Schreckens
Mit der Gründung der NATO und der Teilung Deutschlands war in der Beziehung zwischen den Supermächten eine neue "Eiszeit" angebrochen.
 
Die Konfrontation zwischen den verfeindeten Blöcken verlagerte sich aber immer mehr nach Asien. Hier gab es vor allem drei große Konfliktherde: Vietnam, China und Korea.
 
Vietnam
Seit Ende des 19. Jahrhunderts war Vietnam, mit Kambodscha und Laos, eine französische Kolonie gewesen. Im Jahr 1954 erlangte Vietnam die Unabhängikeit und wurde ein souveräner (selbstständiger) Staat.
Da nun aber ein Bürgerkrieg zwischen dem Kommunisten Ho Tschi Minh und dessen innenpolitischen Rivalen drohte, beschloss eine nach Genf einberufene Indochina-Konferenz die Teilung Vietnams in ein kommunistisches Nordvietnam mit der Hauptstadt Hanoi und ein nicht kommunistisches Südvietnam mit der Hauptstadt Saigon. Als Grenze wurde der 17. Breitengrad festgelegt.
Damit standen die beiden Supermächte einander auch in Vietnam gegenüber.
 
 
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Abb. 1 Teilung Vietnams
 
China
In China tobte zwischen 1947 und 1949 ein erbitterter Bürgerkrieg zwischen der kommunistischen Bewegung unter Mao Tse Tung und der Kuomintang-Partei unter Tschiang Kai-schek.
  
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Abb. 2 Mao Tse Tung, Führer des chinesischen Kommunismus
  
Die kommunistische Fraktion ging aus diesem Kampf siegreich hervor, worauf am 1. Oktober 1949 die (kommunistische) Volksrepublik China ausgerufen wurde. Mit diesem Ergebnis war der bevölkerungsreichste Staat der Wert kommunistisch geworden.
 
Korea
Nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg musste Japan das zuvor besetzte Korea räumen. Korea sollte ein selbstständiger Staat werden, blieb aber vorläufig im Norden von den Sowjets und im Süden von den USA besetzt. Grenzlinie war der 38. Breitengrad.
Als die Besatzungsmächte im Jahr 1950 abzogen, versuchte das kommunistische Nordkorea die Wiedervereinigung mit Gewalt zu erreichen und marschierte in Südkorea ein. Die UNO verurteilte Nordkorea als Aggressor und beschloss den Einsatz militärischer Kräfte. Daraufhin landeten US-Truppen in Korea und chinesische "Freiwilligenverbände" in Nordkorea.
Die Fronten kamen schließlich wieder an den alten Grenzen zu stehen. Zwar wurde 1953 ein Waffenstillstand unterzeichnet, doch konnte dies nicht verhindern, dass der Ost-West-Konflikt erneut ein Land in zwei Teile gespalten hatte.
 
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Abb. 3 Der 38. Breitengrad als Grenze zwischen Nord- und Südkorea
 
Roll-back
Als Folge des offensiven Antikommunismus in den USA wurde die außenpolitische Strategie des "Roll-back"entwickelt.
 
Unter Roll-back verstand man die amerikanische Politik der Zurückdrängung der kommunistischen Macht, nötigenfalls durch Androhung eines Einsatzes von Atombomben.
 
In diesem Sinne errichteten die USA rund um die Sowjetunion einen Gürtel von Stützpunkten, von denen aus Raketen mit Atomsprengköpfen abgeschossen werden konnten. Zudem wurde die Wirtschaftshilfe an befreunde Staaten durch Militärhilfe ergänzt oder überhaupt ersetzt.
 
Der Kalte Krieg hatte damit einen neurlichen Höhepunkt erreicht. Erst der Tod Stalins im Jahr 1953 brachte Hoffnung auf eine Auflockerung der Fronten.
 
Quellen:
Abb. 1 https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Vietnam1954.jpg (18.04.2016)
Abb. 2 https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mao_Zedong_with_cap.jpg (18.04.2016)
Abb. 3 https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Map_korea_german_labels.png (19.04.2016)