Theorie:

Entwicklung
Da der US-Senat die Ratifizierung des Versailler Vertrages ablehnte, waren die Vereinigten Staaten nie Mitglied des Völkerbundes. Das Deutsche Reich durfte dem Völkerbund erst \(1926\) beitreten, trat jedoch auf Veranlassung Hitlers \(1933\) wieder aus.
Auf Initiative der Außenminister Chinas, Großbritanniens, der UdSSR und der USA wurden \(1945\) die Vereinten Nationen als faktische Nachfolgeorganisation des Völkerbundes gegründet. Offiziell löste sich der Völkerbund \(1946\) selbst auf.
 
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Schlusssitzung des Völkerbundsrats in Genf, 1926

Probleme und Kritik
Für das Scheitern des Völkerbundes sind verschiedene Gründe verantwortlich:
Ein Grund ist, dass ihm zu keiner Zeit alle Groß- und Mittelmächte dauerhaft angehörten (die USA sind nie beigetreten; das Deutsche Reich, Italien, die Sowjetunion und Japan waren nur zeitweise Mitglieder).
 
Schließlich war der Völkerbund auch nicht universell - er repräsentierte in seiner besten Phase gerade einmal zwei Drittel aller damaligen Staaten.
Ein weiteres Problem bestand darin, dass die Satzung kein absolutes Kriegsverbot vorsah. Ein großes Problem stellte auch die Umsetzung von Beschlüssen dar, häufig wurden sie aus Eigeninteresse von den Mitgliedern blockiert. Insbesondere die beiden damaligen Großmächte Frankreich und Großbritannien, die den größten Einfluss auf den Völkerbund und seine Mitglieder hatten, verhielten sich so.
 
Der Völkerbund stand von Anfang an auf wackeligen Beinen: Die USA waren nie Mitglied, die Mitglieder blockierten Beschlüsse häufig aus Eigeninteressen und es gab kein grundsätzliches Kriegsverbot.
 
Quellen:
Roland, Peter: GESCHICHTE. Lehrbrief. Wien: Dr. Roland GmbH, 2015, 9. Auflage
Bundesarchiv, Bild 102-02454
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bundesarchiv_Bild_102-02454,_Genf,_Schlusssitzung_des_V%C3%B6lkerbundrates.jpg (18.05.2016)